In unserer Rubrik "Auf ein Wort" äußert sich der Vorstand der Baugenossenschaft "Freie Scholle" regelmäßig zur aktuellen Entwicklung der Wohnungswirtschaft sowie der hieraus resultierenden Auswirkungen auf unsere Genossenschaft.
Im Dezember 2022 wurde ein neuer Beitrag veröffentlicht. Den aktuellen Beitrag können Sie unter Über uns / Auf ein Wort nachlesen.
jetzt ist sie also wieder „ran“, die besinnliche Weihnachtszeit! Eine Zeit, in der uns unzählige Weihnachts- und Neujahrsgrüße erreichen. Allen Ortes treffen sie wieder ein, die lieben Wünsche zu den Festtagen und für ein erfolgreiches Jahr 2023.
Und doch ist etwas anders als in den Vorjahren! Es ist nicht unbedingt der Neujahrs- oder Weihnachtsgruß der einen erreicht, es ist vielmehr ein Grundgespür! Es ist spürbar anders, denn man merkt allen Ortes ... die Sorgen vieler Menschen, auch bei in uns in der Freien Scholle, ob man sich in Zeiten rasant steigender Lebensmittel und Energiepreise noch den einen oder anderen Wunsch erfüllen sollte oder eher nicht. So drückt diese Ungewissheit die Weihnachtsstimmung, da viele Menschen in Gedanken an die anstehenden hohen Energiekosten den „finanziellen“ Gürtel enger schnallen.
Die anhaltend hohe Inflation führt natürlich auch für die Freie Scholle zu massiven Preissteigerungen bei Bauleistungen und Baumaterialien. Auch die Thematik „Lieferengpässe“ bekommen wir zu spüren. Hinzu kommen nun die massiven Zinssteigerungen der Europäischen Zentralbank. Diese Entwicklung macht ein Sanieren des Wohnungsbestandes oder auch andere Baumaßnahmen inzwischen nahezu unkalkulierbar.
Die schnell (leider sehr spät) gestrickte Gaspreisbremse mit einem Finanzvolumen über 200 Milliarden Euro wird sicherlich helfen, extreme Belastungen der Haushalte abzufedern. Ein großes Finanzbudget, welche als eine Art „Hypothek“ noch Generationen nach uns beschäftigen wird, denn eine solche Hypothek kann nun mal nicht durch ein „Anwerfen der Geldschein-Druckerpressen“ ausgeglichen werden. Der Bund wird also, die Erfahrungen haben wir sicherlich alle in den letzten Jahrzehnten gemacht, an anderer Stelle einsparen müssen. Im Prinzip gilt dies auch für die aufgrund von Preissteigerungen aller Ortens verschobenen Instandhaltungsmaßnahmen, denn diese müsse trotzdem für die Bestandssicherung erfolgen bzw. respektive nachgeholt werden. Hinzu kommen noch andere große und wichtige Herausforderungen, hier insbesondere das Ziel Berlins, sich bis zum Jahre 2045 „klimaneutral“ aufzustellen. Dies gilt somit auch für unsere Baugenossenschaft!! All diese Themen bilden ein „Drahtseilakt“ für den Vorstand, die richtigen und zukunftsorientierten Entscheidungen zu treffen!
Sozusagen als „Vorgeschmack“ haben wir uns in den letzten Monaten intensiv mit den 4 auslaufenden Gaslieferverträge für unsere Heizungsanlagen beschäftigen müssen. Über 20 Versorger haben wir deutschlandweit zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Früher hätten wir auch 20 Angebote erhalten, doch jetzt haben selbst große Versorger mitgeteilt, aufgrund der Marktlage kein Angebot abgeben zu können. Die uns dennoch angebotenen Konditionen „zauberten“ uns tiefe Falten auf die Stirn, beziffert sich die Werte nämlich in einem Korridor von 41,15 Cent bis 22,25 Cent pro Kilowattstunde. Der Vergleich mit einer „Achterbahnkurve“ drängt sich nahezu auf! Bei einem Jahresansatz von ca. 2,4 Mio Kilowattsunden für die Freie Scholle, wird die Schere aus den Angeboten überdeutlich.
Und dennoch gab und gibt es Lichtblicke! Sichtbar glückliche Kinderaugen, das bunte Treiben für 3 Tage im September, wird uns lange in Erinnerung bleiben! Das Schollenfest 2022 mit dem Motto: „wenn nicht jetzt, wann dann?“ war ein „heller Strahl“ des gemeinschaftlichen Lebens für die Schollaner und vielen Gästen! Die engagierten Mitglieder des Beirates und die vielen, vielen unzähligen Helfer haben nach den Einschränkungen in den Vorjahren wieder ein gutes Stück „Schollaner-Lebensqualität“ zurückgebracht, das tat uns allen gut! Für 2023 mit dem Motto „Schollywood“, klingt bereits jetzt schon viel Vorfreude auf den 2. und 3. September bei den Schollanern an!
Trotz vieler Herausforderungen für die Zukunft, freuen wir uns auf besinnliche Tage im Kreis der Familie oder Freunde! Wir müssen ..... NEIN ..... gemeinsam werden wir Wege finden, die auf uns zukommenden Herausforderungen zu meistern! Das hat die Baugenossenschaft „Freie Scholle“ zu Berlin eG nun bald 128 Jahre immer geschafft und das wird auch so bleiben!
Mit besten Wünschen an alle Baugenossinnen und Baugenossen für einen guten Start in das Jahr 2023 und davor für eine besinnliche Weihnachtszeit
Ihr Team der Freien Scholle!