Ein Rückblick der Baugenossin Eva Schmidt auf den Vortrag des Baugenossen Jürgen Hochschild:
Anfang November war ein Vortrag von unserem Ex-Vorstand Jürgen Hochschild im „Tomasa“ (Restaurant Schollenkrug) angekündigt. Thema war der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der „Freien Scholle“.
Falls möglicherweise jemand gedacht hatte, das Thema interessiere heute niemanden mehr, denn es liege ja bereits rund 80 Jahre zurück, konnte er sich an diesem Abend eines besseren belehren lassen: Mit rund 90 Schollanern aller Alterklassen war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt! Auch beide aktuellen Vorstände hörten sich den bewegenden Bericht an.
Schon in seiner Einleitung wies Jürgen Hochschild darauf hin, "dass er mit vielen Beispielen für vorbildliche Zivilcourage in der "Freien Scholle" - gerade in der heutigen Zeit - aufrütteln, aber auch Erinnerungen wachhalten" wolle.
Der Vortrag ging vielen Zuhörern sehr nahe. Denn in seinem Bericht kamen Menschen zu Wort, die einem großen Teil der Anwesenden persönlich bekannt waren. Es ging ja schließlich um Nachbarn, um Schollaner - wie sie selbst! Jüngere Teilnehmer kannten oft zumindest Verwandte der damals Betroffenen.
Manchen Zuhörern trieb es die Tränen in die Augen, als sie davon hörten, dass die Nazis beispielsweise Nachbarn zu Verhören abtransportiert oder gar inhaftiert hatten. Dabei wussten diejenigen, die zu Verhören mussten, ja nie, ob und wann sie wieder nach Hause entlassen würden.
Nach etwas mehr als einer Stunde war die Rede beendet. Anschließend gab es noch einige Redebeiträge und kurze Diskussionen mit Besuchern, die das Erzählte tief bewegt hatte und die ihrerseits viel Interessantes zum Thema zu erzählen hatten.
Text und Fotos: Eva Schmidt