Die "Freie Scholle" stand in diesem Jahr gleich zweimal auf der Siegerliste des Reinickendorfer Bauherrenpreises: In der Kategorie "Außenanlage" mit dem "Pikopark" im Schollenhof und in der Kategorie "Neubau Wohnen" mit dem Neubau "Lilienthals Hofgarten".
In der Begründung der Jury heißt es zum Neubau:
"Wohnungsneubau auf einer vorher ungenutzten Fläche. Einmal für Bebauung erschlossen, ermöglichte das Baugrundstück die Errichtung einer von der Hauptverkehrsstraße abgewandten Wohnbebauung mit großzügigen Flächen vor Gartenterrassen, Spiel- und Aufenthaltsflächen und das Abstellen von Fahrzeugen. Die Wohngebäude und die Außenanlagen folgen einem integrierten Gesamtentwurf, der eine hohe Wohnqualität ermöglicht.
In der Zeit knappen und teuren Baulands ist es immer schwieriger geworden, Flächen zu finden, die sowohl zum Bauen geeignet sind als auch wirtschaftlich in Frage kommen. … Auf der zu Verfügung stehenden Fläche wurden vier Wohngebäude mit den dazugehörigen Flächen für Grünanlagen, Spielplätze, Stellplätze und Erschließung untergebracht. Die Terrasse der Erdgeschosswohnungen sind durch einen Grünstreifen vom Wegesystem abgesetzt, das die gemeinschaftlich nutzbare Flächen verbindet."
Errichtung einer naturnahen Grünanlage auf einer Blockinnenfläche im Schollenhof. Der "Piko-Park" ist öffentlich zugänglich und informiert über attraktive Infoschilder, dass heimische Blühpflanzen, Totholz, Wildbienen Nisthilfen und Natursteine zur Förderung von biologischer Vielfalt wichtig sind. Bei Pflanzaktionen wurden gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern Stauden und Frühjahrsblüher in den Boden gebracht. Das förderte die Identifikation der Menschen mit ihrem neuen Park. Gleiches gilt für das angeleitete Bauen von Wildbienen-Nisthilfen. Heimische Pflanzen sind in drei verschiedenen Themenbeeten untergebracht: "Steinhabitat", "Magere Staudenmischpflanzung" und "Essbare Wildpflanzen".
Die ca. 300 m² große Anlage wurde als Teil des Hofgevierts für den "PikoPark" zur Verfügung gestellt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Markenzeichen ist die geschwungene, organische Linienführung. Dadurch bieten die Wege und die Trockenmauer einen dynamischen Anblick. Der zentrale Platz lädt mit Sitzbänken zum Verweilen ein. Es gibt stehendes und liegendes Totholz, Steinhaufen und eine Eidechsenburg. Beim Bau wurde besonders darauf geachtet, Naturmaterialien zu nutzen und auf Beton und Metall komplett zu verzichten (mit Ausnahme der Bänke).
Vor zwei Jahren musste das Bezirksamt Reinickendorf als Ausrichter die Auslobung infolge der Auswirkungen der Corona Pandemie absagen. Jetzt konnte die Verleihung für die Jahre 2020/2022 im Rahmen der Auftaktveranstaltung des Bezirksamts "Runder Tisch – Fachgespräche Bezahlbarer Wohnraum" im Hermann-Ehlers-Haus in Wittenau nachgeholt werden. Aus insgesamt 31 Projekten sind in diesem Jahr fünf erfolgreiche Gewinner hervorgegangen in den Kategorien
Unter den Preisträgern sind noch zwei weitere Genossenschaften: die Baugenossenschaft "Reinickes Hof" eG und die Charlottenburger Baugenossenschaft eG.
Der Reinickendorfer Bauherrenpreis besteht nunmehr im dreißigsten Jahr. Als er 1992 zum ersten Mail verliehen wurde, war noch nicht absehbar, dass damit eine so langdauernde Tradition begründet wurde. Die "Freie Scholle" gehörte bereits dreimal zu den Preisträgern:
In der Kategorie "Erhaltung historischer Bausubstanz" wurde die Baugenossenschaft "Freie Scholle" zu Berlin eG für die Denkmalgerechte Instandsetzung der Reihenhausbebauung im Allmendeweg mit dem Bauherrenpreis 2014 ausgezeichnet worden.
Damit wiederholte die "Freie Scholle" einen Erfolg aus dem Jahr 1998 als man für die hervorragende Pflege des Stadtbildes der Gesamtanlage "Freie Scholle" mit dem Bauherrenpreis 1998 ausgezeichnet wurde.
Zudem erhielt die Baugenossenschaft "Freie Scholle" zu Berlin eG bei der Verleihung des Bauherrenpreises 2012 eine Belobigung in der Kathegorie "Außergewöhnliche Initiativen" für die Fassadensanierung der gesamten Siedlung Rosentreterpromenade.