Der Himmel weinte (vor Glück?). Doch kaum einer der 130 angemeldeten Baugenossinnen und Baugenossen aus der Rosentreterpromenade ließ sich am Samstag, den 25. Mai davon abhalten, zur angekündigten Bootsfahrt mit der "Moby Dick" anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Schollensiedlung in Wittenau aufzubrechen.
Zwei "Oldtimer"-Busse der BVG warteten im Wendekreis der Rosentreterpromenade auf ihre Fahrgäste und brachten sie von dort trockenen Fußes und gutgelaunt zum Anleger an der Greenwichpromenade am Tegeler See.
Hier erwarteten die freundlichen Mitarbeiter der Stern- und Kreisschiffahrt die Passagiere für die Fahrt ins Zentrum Berlins. Der Vorstand begrüßte die Baugenossen zum geselligen Beisammensein und lud zu Kaffee und Kuchen ein. Von der fleißigen und stets aufmerksamen Mannschaft des Schiffs war im Bauch der "Moby Dick" bereits alles bestens vorbereitet. Mit langen Ansprachen musste der Baugenosse Jürgen Hochschild seine Gäste nicht aufhalten, hatten sie sich selbst viel zu erzählen. Einige Nachbarn hatten sich trotz räumlicher Nähe in letzter Zeit wohl länger nicht gesehen.
Die Fahrt ging zunächst mit Kurs Südwest über den Tegeler See, vorbei an den Inseln Scharfenberg und Valentinswerder, durch den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal und den Nordhafen zum Humboldthafen. Hier bog das Schiff auf die Spree Richtung Kanzleramt ein. Am Haus der Kulturen der Welt (den Berlinern besser bekannt als "schwangere Auster") drehte der Kapitän das Schiff auf der Stelle in die Gegenrichtung und es ging die gleiche Strecke zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise, nach Tegel.
Wer Berlin aus der wassernahen Perspektive betrachten wollte, musste allerdings Hand anlegen und die großen Fensterflächen des Schiffs von ihrem wässrigen Beschlag befreien, der bei diesem Wetter in Innenräumen unweigerlich die Sicht nach außen beeinträchtigt. Zum Glück hatte die Schiffsmannschaft ausreichend Wischer als Werkzeug zur Hand um diesem Unbill beizukommen.
Verwegene Baugenossen ließen sich die Aussicht auf die Stadt vom Oberdeck der "Moby Dick" nicht nehmen. Mit der richtigen Ausrüstung war dies kein Problem. Eine Brise frischer S(pr)eeluft gab es obendrein.
Zur Freude aller Gäste verteilte der Vorstand zum Abschied und zur Erinnerung an den Nachmittag an jeden ein Lebkuchenherz, das an den Anlass der Fahrt erinnert.
Danach ging es in bester Laune mit den historischen Bussen der BVG zurück an den Ausgangspunkt der Fahrt, zur Rosentreterpromenade – rechtzeitig zum Anpfiff des Champions-League-Finales.