Inhalt, Form und Farbe gefallen nicht immer!
Kritische Betrachtung der ausgestellten Bilder durch die Besucher
Auch im Jahr 2014 fanden wieder fünf Ausstellungen im „Schollen-Treff-Wittenau“ statt. Die Bewohner aus den Siedlungen in Alt-Wittenau und der Rosentreterpromenade, die dort an Freizeitaktivitäten teilnehmen und Besucher von außerhalb schätzen inzwischen die wechselnde Gestaltung der Wandflächen durch Bilder und andere künstlerische Objekte.
Einige sind regelrecht neugierig auf die nächste Präsentation und halten auch ihr emotionales Empfinden nicht zurück. So lehnen viele zu abstrakte Werke spontan ab, weil sie im Dargestellten etwas ihnen Bekanntes nicht wiederfinden.
Andere fühlen sich von symbolischen Darstellungen negativer menschlicher Stimmungen herunter gezogen oder wollen vielleicht nicht auf persönliche Probleme oder Ängste hingewiesen werden.
Häufig geben leuchtend helle, freundliche Farbtöne z.B. mit Landschaftsmotiven entgegen dunklen Farben, die auch die Schattenseiten des Lebens thematisieren, den Ausschlag dafür, ob das Bild dem Betrachter gefällt oder nicht; er es vielleicht käuflich erwerben möchte.
2014 begann mit einer interessanten Ausstellung der Mitglieder der sehr kreativen Familie Riewe, die über 4 Generationen schon in der Scholle wohnen und aus denen jeweils ein Bildbeitrag vertreten war.
Zum dritten Mal überraschte uns wieder der Baugenosse Jürgen Dox mit neuen Landschaftsbildern auf der Erde und in den Wolken, die er überwiegend mit Wachskreide anfertigte.
Im Spätsommer waren dann die „Hobby-Künstler-Spandau“ mit 12 Künstlerinnen zu Gast. Sehr vielfältige Motive waren in Öl, Acryl und Aquarell dargestellt.
Auch bereits zum zweiten Mal stellte im Herbst die Schollanerin Ev Dallmann aus. Sie zeigte dieses Mal vorrangig in einer Mischtechnik gemalte Bilder, die inhaltlich viel von ihren persönlichen Erfahrungen und Stimmungen verrieten.
Gemeinsam mit ihr war wieder Michael Warning mit neuen fantasievollen Strandgut-Montagen vertreten. Außerdem stellte er während der Vernissage auch seine musikalische Begabung unter Beweis und sang zum Spiel auf seiner Gitarre u.a. Lieder von Franz-Josef Degenhardt.
Von Mitte November bis Mitte Dezember wagte erstmals Claudia Henning ihre Bilder auszustellen. Sie teilte sich die beiden Ausstellungsräume mit Karin Kühnert, die uns schon seit ihrer ersten Ausstellung 2010 bekannt war und auch wieder interessante Werke vorstellte.
Die Ausstellungsperiode 2015 wird erst Ende Februar wieder beginnen. Die ehemalige Schollenbewohnerin Gisela Grundmann zeigt dann ihre mit Aquarell und und Acryl gefertigten Arbeiten.
Text und Fotos: Ulrich Rohmann